Strukturentwicklung (“Programming”)
Das Wichtigste bei unserer Arbeit ist, die Grundbedürfnisse der Kinder, um die sich Hands at Work kümmert, zu erfüllen. Dazu gehören der Zugang zu sauberem Trinkwasser, eine warme Mahlzeit am Tag, die Möglichkeit, zur Schule zu gehen sowie der Zugang zu medizinischer Grundversorgung. Mit einem Betrag von 20 Euro sichern wir diese Grundbedürfnisse eines Kindes pro Monat. Aber um das leisten zu können, muss viel davor und drumherum passieren, und das nennen wir Strukturentwicklung.
Das Budget für Strukturentwicklung dient ganz unterschiedlichen Zwecken. Es sichert die umfassende Betreuung der Kinder, die Ausbildung von Führungskräften, die Suche nach neuen Communities und die Finanzierung der Teams vor Ort. Die verschiedenen Bereiche werden im Folgenden beschrieben.
Ein Kind braucht für seine Entwicklung mehr als Nahrung und Bildung. Es braucht ein Zuhause, jemanden, der ihm zuhört und einen Ort, an dem es spielen und die Gemeinschaft mit anderen Kindern genießen kann. Mit dem Budget für Strukturentwicklung wird der Care Point in einen Ort verwandelt, der für die Kinder ein zweites Zuhause werden soll. Es ist ein Prozess, der Zeit braucht, aber das Ziel ist ein Ort mit sauberen Toiletten, Spielmöglichkeiten und Platz mit einem Gemeinschaftsgarten und einem Aufenthaltsraum für alle.
Die andere Seite der Fürsorge betrifft die emotionale Gesundheit der Kinder. Viele von ihnen leben in schwierigen Familienverhältnissen und großer Armut. Einige haben bereits Missbrauch und Kriminalität erlebt. Hands at Work ist es sehr wichtig, die Kinder in ihrer Entwicklung zum Erwachsenwerden zu begleiten, und das geht über die Arbeit am Care Point hinaus. Es gibt regelmäßige Workshops für die Kinder, aber auch für ihre Eltern und Erziehungsberechtigten sowie für die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Gemeinde. Diese können sehr unterschiedlich sein und einen missionarischen, sozialen oder pädagogischen Charakter haben. So werden zum Beispiel Mitarbeiterschulungen angeboten, Jugendgruppen organisiert und es besteht die Möglichkeit, an einem Ausbildungsprogramm teilzunehmen. Auch diese Projekte werden über die Strukturentwicklung finanziert.
Afrikanische Führungskräfte spielen eine zentrale Rolle in der Entwicklung und Nachhaltigkeit unserer Arbeit. Hands at Work bildet diese Führungskräfte aus, damit sie die Arbeit und ihre Mission verinnerlichen können. Das Budget der Strukturentwicklung sorgt dafür, dass regelmäßige Treffen zwischen den Mitarbeitenden aus verschiedenen Ländern stattfinden können. Diese Treffen fördern nicht nur den Zusammenhalt, sondern tragen auch dazu bei, die Fähigkeiten, Erfahrungen und Einsichten der Führungskräfte zu verbessern, was sich wiederum direkt auf die Entwicklung von Hands at Work auswirkt.
Hands at Work ist derzeit in acht Ländern aktiv und wird nicht müde, neue Gemeinden zu suchen. Dabei suchen sie nach Orten, die keine Hilfe bekommen, unter erdrückender Armut leiden und oft auch infrastrukturell abgeschnitten sind. Der Aufbau eines neuen Care Points beginnt daher meist sprichwörtlich bei Null. Die Strukturentwicklung hilft dabei, ein Fundament zu schaffen, auf dem die Arbeit beginnen und wachsen kann. Es braucht einen Plan und Hilfestellungen für den Aufbau sowie Schulungen für die lokalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um ihnen zu vermitteln, wofür Hands at Work steht. Aber natürlich sind auch ganz praktische Anschaffungen nötig: Ein Platz für die Kinder muss gefunden werden, ein Platz zum Kochen muss geschaffen werden, Toiletten müssen gebaut werden – die Liste ist lang.
In jedem Land, in dem Hands at Work tätig ist, gibt es „Service Center Teams“, die an vorderster Front arbeiten und die Communities in ihrer Region betreuen. Regionale Teams unterstützen die Arbeit der „Service Center Teams“, schulen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und stellen sicher, dass das Konzept von Hands at Work in allen Communities zum Wohle der Kinder umgesetzt wird. Die regionalen Teams sind auch verantwortlich für die gesamte Berichterstattung an die Partner, die Logistik der Projekte und die Evaluierung der einzelnen Communities. Alle „Service Center Teams“ und alle regionalen Teams werden von unseren afrikanischen Führungskräften geleitet und aus dem Budget für Strukturentwicklung finanziert.